H. F. Müller
Austria-Marsch / für das / Pianoforte / von / Johann Strauss Sohn. / Op. 20. / … / WIEN / bei H. F. Müller, Kunst & Musikalienhändler / Kohlmarkt. N. 1149 / …
Heinrich Friedrich Müller, geboren 1779 in der Nähe von Hannover, kam 1805 nach Wien, wo er ab 1811 als Buch- und Kunsthändler, später zusätzlich auch als Musikalienhändler und Musikverleger seine eigene Firma betrieb. Im Verlag erscheinen z. B. die Oper “Martha” von Friedrich von Flotow, Kompositionen von Carl Czerny und Franz von Suppé sowie einige der ersten Werke von Johann Strauss Sohn. Nach dem Tod Müllers 1848 führte seine Witwe die Firma fort.
Im Rahmen eines Praktikums unter der Leitung von Dr. Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus, am Institut für Musikwissenschaft der Universität Wien wurde im Wintersemester 2011 ein Verlagsverzeichnis nach wissenschaftlichen Kriterien erstellt, das zur Erforschung und Dokumentation der Geschichte der Wiener Musikverlage des 19. Jahrhunderts beitragen soll. In einem ersten Schritt wurden anhand der Erstanzeigen in der “Wiener Zeitung” und den zugehörigen Daten aus “Hofmeisters Musikalisch-literarischer Monatsbericht über neue Musikalien, musikalische Schriften und Abbildungen” ein chronologisches Grundgerüst der in diesem Verlag erschienenen Musikalien erarbeitet. Danach konnte mittels Inspektion der in den drei führenden Wiener Musiksammlungen aufliegenden Ausgaben das Verlagsverzeichnis ergänzt und Komponisten- und Titeldaten korrekt dargestellt werden. Daher sind etwa 75 % der insgesamt 660 Verlagsnummern, die zwischen 1843 und 1858 unter H. F. Müller bzw. H. F. Müller’s Witwe erschienen sind, exakt erfasst.