Eduard Strauss II.
Eduard Strauss II. – Ein Künstlerleben
Von Dr. iur. Eduard Strauss. Verlegt bei Hans Schneider, Tutzing.
Korrektorat und Lektorat: Wolfgang Stanicek
Nur wenig mehr als zehn Jahre waren Eduard Strauss (1910-1969) als Dirigent vergönnt. In der Betrachtung seines künstlerischen Lebens, verfasst von seinem Sohn Eduard Strauss, zeigt sich, dass der berühmte Name Türöffner und Hemmschuh zugleich war. (Eduard Strauss war Enkel von Eduard I., dem Bruder Johann und Josef Strauss’). Während Eduard II. als prominenter musikalischer Botschafter Österreichs im Ausland große Erfolge feierte und einer der Ersten war, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Japan österreichische Musik aufführte, zeigt sich, dass sein Status in Österreich und Wien nicht annähernd so gefestigt war als man es annehmen würde.
„Nobel-Schani im Musikverein: Faschingskonzert der Tonkünstler unter Eduard Strauß
Merkwürdig: da haben wir in Wien, der Strauß-Stadt, den legitimen Blut- und Geisteserben und wir sehen ihn, wenn’s gut geht, zwei- oder dreimal im Jahr am Pult. Auswärts schätzt man Eduard Strauß höher ein. [...]“ (Fritz Skorzeny in der „Österreichischen Neuen Tageszeitung“, 14. 2. 1956, Auszug)
Als sich 1963 in der Presse die ersten Stimmen erhoben, Eduard Strauss die Leitung des Neujahrskonzertes zu übertragen, waren die Wiener Philharmoniker unter Zugzwang. Sie verzichteten aber auf den prominenten Namen. Dafür hatte Eduard Strauss ab diesem Zeitpunkt mit negativer Presse zu kämpfen, unter der er wohl auch sehr litt. Die Mehrzahl der Musikkritiker in Wien haben sich demonstrativ auf die Seite der Philharmoniker geschlagen. Für Eduard Strauss war nichts mehr so, wie es vorher war…
Text: Wolfgang Stanicek
Erschienen im März 2011.